Informationen zu normalen Geburt

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Unfreiheit und Fremdbestimmung von schwangeren und gebärenden Frauen in Luxemburg

In den letzten Jahren nehmen sich Feministinnen vermehrt dem Thema Schwangerschaft und Geburt an und weltweit fordern Frauen ihre Rechte ein. Die Forderungen sind hauptsächlich Respekt vor der körperlichen Autonomie, das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht auf eine individuelle Gestaltung mit emphatischer Begleitung des gesamten Prozesses.

Die Geburt eines Kindes ist ein einmaliges, persönliches und tiefgreifendes Erlebnis für jede Frau und hat direkte Auswirkungen auf den gesamten Prozess des Mutterwerdens. Eine Geburt kann von der Mutter als ein Kraftakt erlebt werden, den sie aus dem Tiefsten ihres Seins hervorgebracht hat bis hin zum traumatischen, gewaltvollen Übergriff. Ersteres Erleben gibt der Mutter die nötige innere Stärke, Kompetenz und Vertrauen diese neue Rolle ungehindert zu übernehmen und eine starke Bindung mit dem Neugeborenen einzugehen. Langfristig wird diese neugewonnene Kraft und Selbstbewusstsein in alle sozialen und professionellen Beziehungen hineinwirken können.

In Luxemburg kann man mit Bedauern feststellen, dass sich die Geburtshilfe in Geburtsmedizin verwandelt hat.

Die statistische Erfassung dieses Problems sieht folgendermaßen aus: 90% der Frauen erleben medikamentöse, mechanische oder operative Eingriffe bei der Geburt. Die WHO gibt an, dass eine Kaiserschnittrate von maximal 10% aller Geburten als Mittel lebensrettender Notwendigkeit begründet werden kann – Luxemburg mit einer >30% KS-Rate liegt sehr weit über dieser Grenze, was bedeutet, dass in den meisten Fällen Gründe vorliegen, die nicht die Gesundheit von Mutter und Kind in den Vordergrund stellen. Nur 10% von allen Geburten in Luxemburg verlaufen interventionsfrei. (1,2,3,4)

Aus rechtlicher Sicht sieht es folgendermaßen aus: Artikel 8 der europäischen Menschenrechtskonvention besagt, dass jeder Anspruch auf Achtung des Privat- und Familienlebens hat, auch während der Geburt. Um dieses Recht geltend zu machen, sind die jeweiligen Staaten dazu verpflichtet ein Angebot an Wahlmöglichkeiten sicher zu stellen, so der Urteilsspruch am europäischen Gerichtshof 2010 als die schwangere Anna Ternovsky den ungarischen Staat verklagte dieser Pflicht nicht nachzukommen. Auch der luxemburgische Staat bietet schwangeren Frauen keine Optionen, kommt somit der genannten Pflicht in keinster Weise nach. (5)

Folgend wird ein Überblick der zahlreichen Modelle verschafft welche sich im Ausland bewähren und in verschiedensten Varianten erfolgreich neben dem geburtsmedizinischen Modell koexistieren:

Schwangerschaftsvorsorge durch Hebammen

Seien wir ehrlich: schwangere Frauen brauchen mehr als sachliche Informationen zu Blutwerten und Herzschlag, auch Fürsorge und Interesse an den tiefgreifenden, lebensverändernden Veränderungen gehört zu der Schwangerschaftsvorsorge.

In Luxemburg wird die Schwangerschaftsvorsorge ausschließlich von Gynäkologen angeboten und von der Krankenkasse übernommen. Die Ausbildung der Geburtsmediziner ist ausgerichtet auf Pathologie und nicht auf dem Verständnis und der Unterstützung der gesunden physiologischen Vorgänge, wie von einer guten Hebammenausbildung zu erwarten sei. Sowohl Philosophie wie Herangehensweise der beiden Berufsgruppen sind demnach sehr verschieden und dieser Unterschied spiegelt sich in den Gefühlslagen in die Frauen versetzt werden je nach Vorsorgemodell. (6)

In dem gynäkologischen Modell liegt der Schwerpunkt auf den Risiken und sogar gesunde Frauen werden häufig daran erinnert, dass irgendetwas unperfekt ist. Aussagen wie „zu hoher oder niedriger Blutdruck, zu wenig Eisen, zu viel Zucker, zu dick, zu dünn, Becken zu schmal, Baby zu dick,…“ hat jede Schwangere gehört und auf Dauer kann diese negativ-behaftetete Sprache das Vertrauen in den eigenen Körper, welches in dieser empfindlichen Lebensphase wichtiger ist denn je, ins Wanken bringen.

Im Vergleich dazu verläuft die Frau-zu-Frau-Vorsorge durch freie Hebammen und Doulas mit Fokus auf die Gesundheit. Schwangerschaft und Geburt werden als normale und gesunde Vorgänge betrachtet, indem das Vertrauen in die weibliche Urkraft und Instinkte auch seinen berechtigten Raum bekommen darf.

15 wissenschaftliche Studien mit 17.674 Frauen zeigen bedeutende Vorteile der Schwangerschaftsvorsorge durch Hebammen im Vergleich zum gynäkologischen Vorsorgemodell (6) weshalb auch die WHO sich klar für das Modell der Hebammenbetreuung ausspricht und die Vorteile aus mehreren Studien zusammenfasst (7):

–   gesteigerte Gesundheit und weniger Todesfälle für Mutter und Kind,
–  gesteigerte Zufriedenheit der Frauen,
–  gesteigerte psychische Gesundheit,
–  weniger Eingriffe und Komplikationen bei der Geburt,
–  Kosteneffizienz.

In Luxemburg wird nicht nur keine alternative Schwangerschaftsvorsorge angeboten, sondern alle Frauen, die gewissenhaft ihre staatlich vorgeschriebenen Vorsorgetermine beim Gynäkologen besuchen, werden mit einer Prämie belohnt. Finanzielle Unterstützung von jungen Familien ist lobenswert, diese jedoch an ärztliche Vorsorgetermine zu binden gleicht eher einer überholten paternalistischen Praxis und einem Übergriff in die Entscheidungsfreiheit von schwangeren Frauen.

Geburtshäuser sind Strukturen, in denen sowohl die Schwangerschaftsvorsorge wie die Geburt ausschließlich von Hebammen geführt wird und in denen Frauen mit gesunden Schwangerschaften ohne medizinisch/medikamentöse Eingriffe gebären können. Hier ist die 1:1 Betreuung durch eine vertraute Hebamme sichergestellt und zudem strahlen die Räumlichkeiten oft eine angenehme Wärme aus, mit mehr Wohlfühlcharakter als eine klinische Einrichtung.

Beide Faktoren, sowohl die 1:1 Betreuung sowie die angenehme Gestaltung der Räumlichkeiten nehmen einen positiven Einfluss auf den Geburtsverlauf.

Geburtshäuser gibt es in Luxemburg nicht, so dass viele Frauen entscheiden in dem naheliegenden Geburtshaus in Merzig zu entbinden – die Hebamme bestätigt, dass die Nachfrage aus Luxemburg sehr groß ist. Interessant ist wie diese Auslandsüberweisung bei der Krankenkasse gehandhabt wird. Anstatt offenkundig zu gestehen, dass Frauen sich für diese Alternative entscheiden, weil es für Sie das Beste ist, müssen Frauen eine Auslandsüberweisung beantragen mit dem Vermerk, dass psychische Erkrankung (Traumata, Angst vor Krankenhaus,…) dieser Entscheidung zu Grunde liegen. Nur wenn dieses Schreiben vorliegt, werden die Geburtskosten erstattet. Dieses Vorgehen ist problematisch, weil Frauen ihr Entscheidungsrecht von vornherein aberkannt wird.

Hebammengeführte Kreissäle sind Einrichtungen, die sich in einer Klinik befinden mit allen Eigenschaften eines Geburtshauses.

Freiberufliche Hebammen die Hausgeburten betreuen: das Recht sich für eine Hausgeburt zu entscheiden mit professioneller Unterstützung muss eine von mehreren Wahlmöglichkeiten bleiben. Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass für gesunde Schwangerschaften eine Hausgeburt in punkto Sicherheit einer Klinikgeburt in nichts nachsteht (8). Wenn man jedoch die Idee der Sicherheit von Leben/Tod auf körperliche, seelische, soziale, und kulturelle Sicherheit ausbreitet und sich vergegenwärtigt wie wichtig all diese Aspekte für den Geburtsprozess sind, so schneidet die Geburt zu Hause besser ab. Eine Metastudie zeigt, dass Hausgeburten für die Gesundheit der Mutter bessere Ergebnisse aufweisen und Frauen berichten im Vergleich öfters nach Hausgeburten von einer tiefgreifend kraftvollen Erfahrung. (9,10) Frauen und Hebammen brauchen eine gesamtgesellschaftliche Unterstützung und Akzeptanz für die Entscheidung zur Hausgeburt. Bedauerlicherweise ist ein entgegengesetzter Trend zu verzeichnen, Hausgeburten werden in vielen Ländern marginalisiert und in einigen sogar illegalisiert und Hebammen strafrechtlich verfolgt, weil sie Frauen in ihrer Entscheidung unterstützen.

Werden Hausgeburten nicht praktiziert, so geht auch das gesamte Wissen was es hierfür braucht verloren. In Luxemburg geht die einzige Hebamme, die Hausgeburten anbietet in absehbarer Zeit in Rente.

Intensive 1:1 Betreuung in der Klinik durch eine Doula oder freischaffende Hebamme (in Deutschland: Beleghebamme). Diese Fürsorge durch eine vertraute weibliche(!!) Begleitperson hat eine positive Auswirkung auf den Geburtsverlauf (11):
39% weniger Kaiserschnitte,
31% weniger medikamentöse Einleitungen,
10% weniger Nachfrage nach Schmerzmittel,
34% erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass die Erfahrung der Geburt positiv erlebt wird.

Familien, die mit einer Doula arbeiten, legen Wert darauf, dass der gesamte Prozess ganzheitlich begleitet wird. Die Doula ist eine Vertrauensperson für das Paar oder die Familie und alle möglichen Stresssituationen, die mit den emotionalen Veränderungen bei der Schwangerschaft, Geburt und Entstehung der Familie auftreten können, werden durch sie begleitet und aufgefangen. Sie ist von der Familie engagiert und handelt im Interesse der Mutter.

Diese Form von Begleitung der schwangeren Frauen bei der Geburt ist ohne Aufwand zu jeder Zeit umsetzbar. Es ist skandalös, dass sie den Frauen in Luxemburg verweigert wird, obwohl die Nachfrage stark steigt! Die Kliniken verweisen stur auf ihr ‘réglement interne’ das besagt: nur eine Begleitperson dürfe mit in den Kreissaal, was bedeutet die Frau muss zwischen Partner und Doula entscheiden.

Der Verein Luxmama NGO hat 2017 eine Präsentation der Doulabegleitung beim Gesundheitsministerium eingereicht mit der Anfrage diese kontinuierliche 1:1 Begleitung durch Doulas oder freischaffende Hebammen in Luxemburg zu ermöglichen (12). Es bestand seitens des Ministeriums, sowie des Ombudsmanns und Mediateursanté kein Interesse an der Anfrage und 2018 kam die Antwort, dass Stationshebammen diese Arbeit bereits erledigen, was de fakto nicht stimmt und zudem zeigt, dass das gesamte Konzept missverstanden wurde. Hebammen, die für die Kliniken arbeiten, haben kein vertrautes Verhältnis im Vorfeld zu der Frau oder den Eltern aufgebaut und sie bemängeln oft selbst, dass Personalmangel zu einer qualitativ geringeren Betreuung führen kann. „Die Forderung der Weltgesundheitsorganisation, jeder Person eine oder ein paar von ihr ausgewählte Personen zur Seite zu stellen, die sie durchgängig während der ganzen Schwangerschaft, sowie während und nach der Geburt betreut, wird im Moment in Luxemburg nicht erfüllt. Dafür fehlt es an dem « nötigen Personal », erklärt Yolande Klein (Vize-Präsidentin der association luxembourgeoise des sages femmes) der Woxx. (13)

Attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen ziehen viele junge Familien aus den verschiedensten Ländern nach Luxemburg. Aus ihrer Heimat sind sie oft gewohnt, dass Frauen bei ihren Geburten einige Wahlmöglichkeiten haben und selbst mitbestimmen können was passieren wird. Diese sind nicht selten schockiert, wie bevormundend und kleingeistig es in der luxemburger Geburtenkultur zugeht. So hat eine junge Mutter im Mai 2020 ihren Erfahrungsbericht auf den sozialen Medien publiziert, sie kam gegen Ende der Schwangerschaft von L.A. nach Luxemburg, sie schreibt entsetzt über die Diskrepanz in der Vorsorge zwischen ihren beiden Wohnorten und entblößt das hier herrschende paternalistische System. (14)

Gewalt in der Geburtsmedizin
Neben den strukturellen Einschränkungen gibt es auch persönliche Übergriffe auf körperlicher und verbaler Ebene. Die Praxis von Respekt vor der körperlichen Autonomie ist unabhängig vom gewählten Geburtsort und fängt mit dem Verständnis an, dass das medizinische Personal die gebärende Frau als eigenständige und voll zurechnungsfähige Person wahrnimmt, die eigenverantwortlich alle Entscheidungen über ihren Körper und die Geburt ihres Kindes trifft. Diese simple Gegebenheit wird im Alltag auf der Geburtsstation viel zu häufig missachtet.

Ein informelles Netzwerk von Müttern und Doulas hat sich über die letzten Jahre hinweg gefunden und immer wieder berichten uns Frauen über ihre Erfahrungen. Wir stellen fest, dass diese Art Übergriffe keine Seltenheit sind und in folgenden Formen stattfinden:

–  Autoritäre und respektlose Sprache in Wort und Ton, vor allem wenn Frauen ärztliche Meinung und vorgeschlagene Verfahrensweisen hinterfragen und umfassende Aufklärung fordern
–  Drohungen (häufigste und effizienteste Drohung, um eine Einwilligung zu erzwingen: „wenn sie X nicht machen, stirbt ihr Kind“ oder „hier wird gemacht, wie ich es sage“, „bin ich der Experte oder Sie?“).
–  Injektion von Arzneimittel ohne Aufklärung oder Einverständnis
–  mechanische Eingriffe ohne Aufklärung oder Einverständnis (manuelle Blasenöffnung oder Eipollösung)
–  ungewollte vaginale Untersuchungen
–  Verweigerung von Bewegungsfreiheit
–  Eingriffe, die offiziell als Gewalt unter der Geburt gelten und keine medizinische Grundlage aufweisen, wie: Dammschnitt, Kristellermanöver

In einem Zeitungsartikel der Telecran (15) bezeugt eine Hebamme anonym aus ihrer klinischen Praxis, dass

Gewalt unter der Geburt an der Tagesordnung steht und wenig Bewusstsein für angemessenen Respekt gegenüber den gebärenden Frauen vorhanden ist.

Es ist ein Trugschluss zu glauben, alles sei in Ordnung, nur weil sehr wenige Klagen eingehen. Die Geburt an sich und die erste Zeit mit dem Neugeborenen sind für viele junge Mütter/Familien emotional so intensiv ist, dass keine Kraft zur Verfügung steht, das Erlebte zu benennen oder zu verarbeiten, geschweige denn eine schriftliche Klage einzureichen. Es scheint hierzulande wenig Interesse an der psychischen Gesundheit der jungen Mütter zu bestehen, so werden auch keine offiziellen Zahlen dazu erhoben, weder zu Gewalt in Gynäkologie oder Geburt, noch zu postnatalen Depressionen (die ein direkter Indikator dafür sind wie viel oder wenig Respekt und Fürsorge bei der Geburt vorhanden waren).

Der Wunsch nach Veränderung
Es wäre wünschenswert, dass Politik und Gesundheitswesen die Rechte und individuellen Bedürfnisse von Frauen Ernst nehmen und Modelle schaffen, in denen diese unterstützt werden.

Hier einige konkrete Mittel, um eine positive Veränderung zu bewirken:
–  Dringend notwendig, ohne Aufwand und ab sofort umsetzbar: Doulas und freie Hebammen als private 1:1 Geburtsbegleitung im Kreissaal willkommen heißen.
–  Die Krankenkasse muss unwillkürlich die Kosten aller Geburten übernehmen für Frauen, die in Luxemburg versichert sind, inklusive der ausserklinischen Geburten im In- und Ausland.
–  Ausserklinische Alternativen bezüglich des Geburtsortes schaffen.
–  Den rechtlichen Rahmen für mehr Autonomie des Hebammenberufs schaffen, damit diese selbstverantwortlich die Schwangerschaftsvorsorge und Geburt übernehmen können.
–  Das umfassende Wissen – in Theorie und Praxis – über Hausgeburten in die Hebammenausbildung aufnehmen.
–  Das gesamten medizinische Personal zu Schulungen durch qualifizierte externe Anbieter zum Thema Menschenrechte bei der Geburt verpflichten.

Als Inspiration und führende Modelle in der Mutterschaftsversorgung gelten die Länder Neuseeland und Niederlande. Das einzigartige Modell in Neuseeland wurde 1990 eingeführt, hier wählen Frauen selbst die Hauptperson (Lead Maternity Careprovider) aus, die während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett durchgehend für ihre Gesundheitspflege zuständig sein wird. Die individuelle Auswahl jeder Frau wird komplett von der Krankenkasse übernommen! Die meisten Mütter entscheiden sich für die Betreuung  durch Hebammen (81%) (davon 66% freie Hebammen und 15% Stationshebammen); 8% für einen Gynäkologen, 5% für die Zusammenarbeit zwischen Hebamme und Allgemeinmediziner und 1% ausschließlich für einen Allgemeinmediziner. Auch die Auswahl des Geburtsortes ist den Frauen freigestellt und es herrscht kein gesellschaftlicher Druck, der einen Geburtsort über einen anderen moralisch privilegiert. (16)

In den Niederlanden ist es ähnlich, hier spricht man von einem ganzheitlichen personen-orientierten Ansatz. Frauen werden hauptsächlich von Hebammen durchgehend begleitet, diese sind sehr gut ausgebildet in der physiologischen Geburtsbegleitung und betreuen eigenverantwortlich alle gesunden Geburten, auch in den Kliniken, ohne ärztliche Anwesenheit. Gynäkolog*innen sind zuständig für Frauen mit Risikoschwangerschaften. Die Möglichkeit der Hausgeburt wird für gesunde Frauen als selbstverständlich angeboten, weshalb im europäischen Vergleich dort die meisten Kinder zu Hause zur Welt kommen, etwa 15% aller Geburten. Mit 17% liegt die Kaiserschnittrate vergleichsweise niedrig. (17)

Die sehr hohe Zufriedenheit der Frauen in beiden Ländern versteht sich von selbst.

Von einem Land wie Luxemburg, wo finanzielle Ressourcen vorhanden sind und das Streben nach Innovation gepriesen wird, darf man erwarten, dass Mutter-Kind-Gesundheit nicht aussenvor gelassen wird und Anpassungen des Systems im Sinne der Frauengesundheit und Menschenrechte folgen werden.

Natascha Bisbis

www.nataschadoula.com

Doula in Luxemburg, begleitet Frauen rundum Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.
Feministische Aktivistin, die sich für friedliche und selbstbestimmte Geburten einsetzt.
Mitbegründerin von ‘tente des terres rouges’, wo wir einen Raum schaffen, in dem Frauen sich offenherzig begegnen dürfen, um das Frausein und das Leben zu feiern: Frauenkreise, Geburtsvorbereitung, wunderbar heilsame Rituale.

Aus der Rubrik « Schwangerschaft und Geburt » unserer Elternzeitschrift « baby info » 2/2021


Quellen und Verweise
https://gouvernement.lu/fr/actualites/toutes_actualites/communiques/2019/03-mars/01-rapport-naissances.html
WHO/RHR/15.02, WHO Statement on Caesarean Section Rates
World Health Organization: Entre Nous – Birth in Europe in the 21st century. Entre Nous No. 81, 2015 – Cesarean Section or Vaginal Delivery in the 21st Century
https://statistiques.public.lu/fr/actualites/conditions-sociales/sante-secu/2016/08/20160804/surveillance-sante-perinatale.pdf
Artikel 8 der EU Menschenrechtskonvention
Cochrane Study: www.cochrane.org/CD004667/PREG_midwife-led-continuity-models-care-compared-other-models-care-women-during-pregnancy-birth-and-early
www.who.int/maternal_child_adolescent/topics/quality-of-care/midwifery/case-for-midwifery/en/
www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370(19)30119-1/fulltext
www.sciencedaily.com/releases/2019/08/190807190818.htm
Dokumentarfilm: Die sichere Geburt
evidencebasedbirth.co/doulas
Luxmama Campaigns :
www.luxmamaclub.com/choice2haveadoula
www.luxmamaclub.com/choice2haveamidwife
www.woxx.lu/gewalt-in-der-medizin-drahtseilakt-gynaekologie/
www.facebook.com/emiliarunlud/posts/2976823169054020
Telecran „Von wegen Würde“
www.midwiferycouncil.health.nz/about-us/news-media-centre/maternity-care-model-working-most-nz-mothers